Knorpelzelltransplantation (ACT)

Vollständiger Ersatz mit Ihrem körpereigenen Knorpelgewebe
Moderne Knorpeltherapie in der Hand der Spezialisten
Die matrixgekoppelte Autologe Chondrozytentransplantation (M-ACT) stellt eines der aktuellen Therapieverfahren bei höhergradigen symptomatischen Knorpelschäden (Grad 3 und 4) einer bestimmten Größe dar (bis zu 10 cm2, beste Ergebnisse 2-6 cm2). Sie weist sehr gute Langzeitergebnisse auf. Bei zunächst lokalen Knorpelschäden ist die Folge häufig eine zunehmende, flächige Arthrose und der drohende Gelenkersatz. Lokale Knorpelschäden treten sowohl beim jungen Patienten (traumatisch, Osteochondrosis dissecans, Beinachsenfehler…) als auch beim älteren Patienten (lokale Überlastung, Trauma) auf und bedürfen einer ausführlichen Analyse. Ziel muss es sein, den zugrundeliegenden Mechanismus zu verstehen.
Entscheidend ist dabei, dass der behandelnde Arzt auf sämtliche Therapieoptionen zurückgreifen kann. Nur dann ist er frei in der Entscheidungsfindung und kann mit Ihnen gemeinsam das für Sie richtige Verfahren auswählen. Die Zertifizierung als Kniechirurg der Deutschen Gesellschaft für Kniechirurgie steht genau für diese Spezialisierung und Kompetenz.
Im Orthozentrum Freiburg bieten wir das gesamte Spektrum der konservativen und operativen Therapieoptionen am Kniegelenk an. Sollte nach einer gezielten Diagnostik und Ausschöpfen der konservativen Therapieoptionen (Physiotherapie, gezieltem Muskelaufbau, Einlagen, ggf. Infiltration mittels Hyaluron / ACP, Akkupunktur) ein operativer Eingriff notwendig sein, stellt die autologe Knorpelzelltransplantation (ACT) die einzige Möglichkeit dar, einen lokal begrenzten Knorpelschaden mit Ihrem körpereigenen Knorpelgewebe aufzufüllen.
Im Rahmen der ACT erfolgt in einem ersten arthroskopischen Eingriff (Kniespiegelung, Defektdokumentation /-vermessung) die Entnahme von zwei bis drei kleinen Knorpelknochenzylindern aus nicht belasteten Regionen Ihres Kniegelenkes. Diese werden unter strikten Vorgaben in ein entsprechendes Speziallabor gesendet und dort im Verlauf von 6-8 Wochen angezüchtet und vermehrt. Der anschließende Transport zurück zu Ihrem Operateur erfolgt innerhalb von Stunden in speziellen Kühlbehältern. Je nach Hersteller werden Ihre Knorpelzellen in einer Membran eingenäht oder sogenannte Sphäroide (Knorpelinseln) in den Defekt eingebracht. Zuvor muss über einen kleinen Hautschnitt der Defekt freigelegt und die Ränder vorbereitet werden (mini open Verfahren).
Diese Methode ermöglicht es, einen umschrieben Knorpeldefekt mit Ihrem eigenen Knorpelgewebe vollständig aufzufüllen. Ihr Knie- oder Sprunggelenk hat bei erfolgreicher Therapie eine nahezu normale Prognose bezüglich der Entwicklung einer Arthrose. Durch diese Technik kann in vielen Fällen ein Fortschreiten der Knorpelschäden und somit ggf. ein Teilersatz / Ersatz des Gelenkes vermieden werden. Entscheidend für den Erfolg ist die korrekte, leitliniengerechte Indikationsstellung. Grundvoraussetzung sind ein stabiles Gelenk sowie die Adressierung von dem Knorpelschaden zugrundeliegenden knöchernen Pathologien (Achsenfehlstellungen). Die besten Ergebnisse haben Knorpeldefekte im Bereich der Oberschenkelrolle, gefolgt vom oberen Sprunggelenk, des Kniescheibengleitlagers sowie des Unterschenkelplateaus. Nach der Transplantation folgt eine intensive Phase der Physiotherapie nach einem speziellen Nachbehandlungsschema sowie die regelmäßige Kontrolle in der Sprechstunde. Alternativ können bei kleineren Knorpelschäden (<3 cm2) knorpelstimulierende Verfahren (Mikrofrakturierung, AMIC) eingesetzt werden. Diesbezüglich gibt das MRT bereits die wichtigsten Hinweise vor der Operation. Lassen Sie sich ausführlich und individuell beraten.
Autor: Dr. med. Tarek Schlehuber
Als Nachfolger von Dr. Volker Fass im Orthozentrum sowie leitender Arzt für Sportorthopädie im Lorettokrankenhaus Freiburg versorgt Dr. Schlehuber Patienten von nah und fern bei Pathologien der unteren Extremität. Als zertifizierter Kniechirurg der DKG und aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie kombiniert er altbewährte mit innovativen Techniken. 2018 musste er sich selbst einem großen Eingriff am Kniegelenk unterziehen (Umstellungsosteotomie) und empfand diesen Perspektivwechsel als prägend für seine weitere berufliche Tätigkeit.