Definition

In der Alternativmedizin kommt die Eigenblutbehandlung sowohl zur Behandlung von orthopädischen als auch nicht-orthopädischen Erkrankungen zum Einsatz. Das Ziel dieser Therapieform ist die Anregung von Selbstheilungsprozessen im Körper mithilfe des eigenen Bluts. Die Behandlungsmethode zeichnet sich durch ihre schnelle Verfügbarkeit und ihre gute Verträglichkeit aus. In einigen Fällen kann sie eine Alternative zu invasiven Verfahren bieten.

Jedoch ist die Eigenbluttherapie in der Wissenschaft aus mehreren Gründen umstritten: Zum einen ist die Datenlage hinsichtlich der Effektivität limitiert, da es sich in den meisten Fällen um Studien mit kleinen Probandengruppen handelt. Zum anderen sind die Menge und die Art der Aufbereitung des Blutes nicht standardisiert, was generelle Aussagen bezüglich der Eigenblutbehandlung erschwert.

Gerne beraten unsere Orthopäden im Orthozentrum Freiburg Sie zu der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage im Hinblick auf Ihre jeweilige Erkrankung.

Wirkweise

Die Eigenblutbehandlung kann folgende Effekte bewirken:

  • Linderung von Schmerzen
  • Verbesserung der Wundheilung
  • Verbesserung der Knorpel- und Knochenheilung
  • Hemmung von Entzündungsprozessen
  • Regulation des Immunsystems

Die Wirkweise hängt von der Aufbereitung des Bluts und dem Ort der Reinjektion ab. In der Orthopädie wird das Blut in den meisten Fällen zu plättchenreichem Plasma (PRP) aufbereitet, das eine sehr hohe Konzentration an Plättchen aufweist, die entscheidend für die Blutgerinnung sind. Die Plättchen im Blutplasma führen zu einer Freisetzung verschiedenster Botenstoffe, u.a. von Wachstumsfaktoren, was eine Reihe an verschiedenen Prozessen im Körper auslöst.

Einsatzgebiete

Die Eigenblutbehandlung wird u.a. bei folgenden orthopädischen Erkrankungen eingesetzt:

  • Arthrose aller Gelenke
  • Verletzungen von Sehnen und Bändern
  • Verletzungen von Muskeln (Faserrisse, Zerrungen, Blutergussbildungen)
  • Entzündungen oder Reizzustände von Sehnen
  • Während oder nach einer Operation

Die Eigenblutbehandlung wird in der Orthopädie nur in Kombination mit anderen Therapieverfahren und nicht als alleinige Therapie angewandt.

Hauptsächlich kommt sie dabei in frühen Stadien des Gelenkverschleißes (Arthrose) zum Einsatz, insbesondere im Hüft- und Kniegelenk. Dabei wird die Injektion des plättchenreichen Plasmas oft mit der Injektion von Hyaluronsäure in das Gelenk kombiniert.

Zusätzlich wird die Eigenblutbehandlung bei verschiedensten Verletzungen von Sehnen, Muskeln oder Bändern verwendet, u.a. bei einer Rotatorenmanschettenläsion und Kreuzbandverletzungen. Ein weiteres Einsatzgebiet der Eigenbluttherapie sind Reizzustände oder Entzündungen von Sehen, wie das beispielsweise beim Tennis- und Golferarm oder einer Achillessehnenreizung der Fall ist.

Auch während und nach Operationen kann Eigenblut eingesetzt werden, um die Heilungsprozesse zu beschleunigen, zum Beispiel bei der Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes oder der Rotatorenmanschette.

Behandlungsablauf

Nach einem ausführlichen Gespräch mit einem unserer Orthopäden bezüglich Ihrer Beschwerden werden Sie gründlich über diese Therapieform und mögliche Risiken aufgeklärt.

Während einer Eigenblutbehandlung wird der zu behandelnden Person eine kleine Menge an Blut aus der Vene entnommen, ggf. aufbereitet und erneut injiziert. Die Aufbereitung kann von der Anreicherung des Bluts mit Ozon oder Sauerstoff bis hin zu einer homöopathischen Verdünnung reichen. In der Orthopädie handelt es sich bei der Aufbereitung jedoch meist um die Herstellung von plättchenreichem Plasma (PRP). Hierzu wird das Blut zentrifugiert, sodass sich die roten schweren Blutkörperchen absetzten und das plättchenreiche Plasma übrigbleibt. Unter Ultraschallkontrolle wird das plättchenreiche Plasma anschließend in die betroffene Stelle, zum Beispiel in ein Gelenk, injiziert. Im Orthozentrum Freiburg achten unsere Orthopäden während der Reinjektion strengstens auf die Sterilität.

Für die gesamte Behandlung können Sie mit einer Dauer von rund 30 Minuten rechnen. Die Anzahl der Sitzungen hängt von der jeweiligen Erkrankung ab.

Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen können sein:

  • Rötungen, Schmerzen, Blutergüsse an der Einstichstelle
  • Allergische Reaktionen

Der Tatsache, dass bei dieser Behandlungsform nur körpereigene Stoffe verwendet werden, ist geschuldet, dass es sich hierbei um eine sehr nebenwirkungsarme Therapie handelt. Allenfalls können Rötungen oder Schmerzen an der Einstichstelle auftreten, welche jedoch innerhalb einiger Tage verschwinden sollten. In diesem Fall können Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) eingenommen werden. Selten treten allergische Reaktionen auf.

Unsere Orthopäden beraten Sie gerne weiter und klären mit Ihnen offene Fragen.

FAQs

Bei Patienten mit Infektionen des Blutes (HIV, Hepatitis B, Hepatitis C) sollte keine Eigenblutbehandlung durchgeführt werden. Auch Hautschädigungen im Einstichbereich wie beispielsweise Entzündungen stellen ein Ausschlusskriterium dar. Bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten ist Vorsicht geboten und es sollte unbedingt Rücksprache mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin gehalten werden.

In der Regel ist die Eigenblutbehandlung nicht schmerzhaft. Gegebenenfalls treten leichte Schmerzen an der Einstichstelle auf.

In der Regel werden die Kosten für eine Eigenblutbehandlung von den gesetzlichen und einigen privaten Krankenkassen nicht übernommen, sodass es sich in den allermeisten Fällen um eine Selbstzahlerleistung handelt. In Einzelfällen werden die Kosten je nach Krankenkasse und Erkrankung jedoch bezahlt. Am besten fragen Sie diesbezüglich direkt bei Ihrer Krankenkasse nach.

Sollten Sie noch weitere Fragen haben oder einen Termin bei uns vereinbaren wollen, zögern Sie nicht uns unter der Telefonnummer 0761 7077300, per E-Mail info@orthozentrum-freiburg.de oder über unser Kontaktformular zu kontaktieren. Gerne können Sie auch über die Online-Plattform www.doctolib.de oder über die Doctolib App einen Termin buchen.