Anatomie & Funktion

Eine Bursitis trochanterica beschreibt eine Entzündung eines Schleimbeutels im Bereich des Hüftgelenks. Dieser Schleimbeutel, die Bursa trochanterica, liegt über einem Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens an der seitlichen Hüfte (Trochanter major).

Ein Schleimbeutel (Bursa) ist mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefüllt und befindet sich zwischen Knochen und Muskeln. Damit soll die Reibung der Muskeln an dem Knochen möglichst reduziert werden, sodass bei Bewegungen ein optimales Gleiten der Muskeln ermöglicht wird. Im Hüftgelenk befinden sich mehrere Schleimbeutel, wobei die Bursa trochanterica am häufigsten betroffen ist.

Symptome & Beschwerden

Anzeichen für eine Bursitis trochanterica können sein:

  • Rötung, Überwärmung und Schwellung der Haut
  • Schmerzen
  • Eingeschränkte Beweglichkeit

Im Falle einer Schleimbeutelentzündung weist die darüber liegende Haut meist typische Entzündungszeichen auf. Dazu gehören eine Rötung, Überwärmung und Schwellung der Haut. Zusätzlich leiden die Betroffenen an Schmerzen in der Hüfte und/oder in der Leiste, die während einer Bewegung auftreten und bis in das Gesäß und in den Oberschenkel ausstrahlen können. Auch beim Liegen auf der betroffenen Seite kann es zu diesen Schmerzen kommen. Durch die Entzündung kann ebenfalls die Beweglichkeit des Hüftgelenks eingeschränkt sein.

Selten kommt es zu einer Ausbreitung der Entzündung auf den gesamten Körper, was sich durch Fieber bemerkbar machen kann. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Ursachen

Ursachen für eine Bursitis trochanterica sind u.a.:

  • High-Impact-Sportarten
  • Unfallbedingt (traumatisch)
  • Gelenkerkrankungen, z.B. Arthritis

Häufig wird eine Schleimbeutelentzündung durch eine Überbeanspruchung des Hüftgelenks verursacht. Dies trifft vor allem bei jungen Sportlern und Sportlerinnen, die sogenannte „High-Impact-Sportarten“ betreiben, zu. Darunter werden Sportarten, die eine starke Belastung für die Gelenke darstellen, zusammengefasst, z.B. Fußball. Dadurch kommt es durch die stetige Reizung im Hüftgelenk zu der Entzündung des Schleimbeutels. Auch eine akute Verletzung durch einen Unfall kann eine Schleimbeutelentzündung bedingen.

Bei älteren Menschen sind oft Gelenkentzündungen (z.B. rheumatoide Arthritis), die sich auf den Schleimbeutel ausweiten, für die Schleimbeutelentzündung verantwortlich.

Diagnose

Unsere Hüftspezialisten werden Sie in einem ausführlichen Gespräch zu Ihren Beschwerden befragen (Anamnese). Dabei wird vor allem auf die Stärke, die Art und den zeitlichen Verlauf Ihrer Beschwerden eingegangen. Im Anschluss wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Meist weisen Betroffenen eine typische Konstellation der Befunde auf, sodass keine weitere Diagnostik mehr nötig ist.

Besteht weiterhin Unsicherheit bezüglich der Diagnose, kann der entzündete Schleimbeutel in einer Ultraschall- oder in einer Kernspinuntersuchung (MRT) dargestellt werden. Im Röntgen können zusätzlich knöcherne Begleitverletzungen detektiert werden.

Behandlung

Konservative Therapie:

Folgende konservative Therapien sind möglich:

  • Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel
  • Physikalische Therapie: Kälte
  • Ruhigstellung des Hüftgelenks

Zur Linderung von Schmerzen und gleichzeitig zur Hemmung der Entzündungsreaktion können Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) angewandt werden. Kühlpads hemmen ebenfalls die Entzündungsprozesse. Achten Sie dabei darauf, dass Sie das Kühlpad nicht direkt auf die Haut auflegen, sondern es am besten in einem Küchenhandtuch einwickeln. Bis zum Abklingen der Entzündung und der Schmerzen sollte das Hüftgelenk geschont und auf Sport verzichtet werden.

Operation:

Sollte trotz konservativer Maßnahmen keine Besserung der Beschwerden eintreten oder die Entzündung des Schleimbeutels immer wiederkehren, kann eine Operation notwendig werden. Dies ist aber nur sehr selten der Fall. Dabei wird im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) der Schleimbeutel entfernt (Bursektomie).

Unsere Hüftspezialisten im Orthozentrum Freiburg beraten Sie diesbezüglich gerne weiter.

Alles auf einen Blick:

  • Operationszeit: 30-60 min
  • Narkose: Vollnarkose
  • Klinikaufenthalt: ambulant oder stationär
  • Arbeitsfähig: nach 2-4 Wochen
  • Return to sports (RTS): nach 4 Wochen

Nachbehandlung

Die Patienten und Patientinnen sollten sich zur Kontrolle der Wunde und zur Entfernung der Nähte nach der OP bei Ihrem Orthopäden vorstellen.

FAQs

Zuhause können Sie zur Linderung der Schmerzen Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) einnehmen und ein Kühlpad, umwickelt mit einem Küchenhandtuch, auf die betroffene Stelle legen.

Sollten Sie noch weitere Fragen haben oder einen Termin bei uns vereinbaren wollen, zögern Sie nicht uns unter der Telefonnummer 0761 7077300, per Email info@orthozentrum-freiburg.de oder über unser Kontaktformular zu kontaktieren. Gerne können Sie auch persönlich bei uns in der Heinrich-von-Stephan-Straße 8 in Freiburg vorbeikommen. Gerne können Sie auch über die Online-Plattform www.doctolib.de oder über die Doctolib App einen Termin buchen.