Anatomie & Funktion

Als Wachstumsschmerzen werden kurzzeitige und spontan auftretende Schmerzen bezeichnet, die vor allem Kinder zwischen 3 und 12 Jahren betreffen. Nicht selten wachen die Kinder mitten in der Nacht auf und sind von Schmerzen in den Beinen geplagt. Dabei handelt es sich um harmlose Beschwerden, die keinen Krankheitswert besitzen und von denen bis zu einem Drittel aller Kinder betroffen sind.

Symptome & Beschwerden

Anzeichen für Wachstumsschmerzen können sein:

  • Nächtliche stechende Schmerzen in den Beinen

In der Mehrzahl der Fälle betreffen Wachstumsschmerzen die Beine, vor allem in den Kniekehlen, den Oberschenkeln und in den Waden. Typischerweise treten Wachstumsschmerzen spontan in Ruhephasen auf, d.h. hauptsächlich abends und nachts. Am darauffolgenden Tag sind die Schmerzen in der Regel wieder verschwunden. In vielen Fällen kann eine Schmerzverstärkung nach einem Tag mit starker körperlicher Belastung beobachtet werden.

Die Schmerzen werden von den Kindern als stechend und/oder brennend beschrieben. Sie können beidseitig auftreten oder abwechselnd beide Seiten betreffen.

Die Häufigkeit des Auftretens von Wachstumsschmerzen ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Manche Kinder leiden mehrmals pro Woche an den Schmerzen, andere nur alle paar Monate.

Ursachen

Ursachen für Wachstumsschmerzen sind u.a.:

  • Unklar

Die Vermutung, dass Wachstumsschmerzen durch das Längenwachstum von Knochen entstehen, liegt zwar nahe, ist aber noch nicht vollständig bewiesen. Für diese Vermutung spricht, dass in der Nacht vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet werden.

Diagnose

Unser Kinderorthopäde Priv.-Doz. Dr. Pestka wird Sie und ihr Kind in einem ausführlichen Gespräch bezüglich der Beschwerden befragen. Anschließend findet eine gründliche körperliche Untersuchung der schmerzenden Bereiche statt. Hierbei ist vor allem der Ausschluss anderer Ursachen von Schmerzen in den Beinen, z.B. Entzündungen, entscheidend.

Sind das Alter und die Beschwerden typisch für Wachstumsschmerzen und fallen bei der körperlichen Untersuchung keine Besonderheiten auf, ist keine weitere Diagnostik nötig.

Trifft dagegen eine der folgenden Aussagen zu, sollte eine Bildgebung erfolgen:

  • Die Schmerzen können punktuell lokalisiert werden und/oder betreffen ausschließlich ein Gelenk.
  • Die Schmerzen betreffen konstant die gleiche Seite.
  • Die Schmerzen treten auch tagsüber bei körperlicher Belastung auf.
  • Die Schmerzen sind sehr stark.
  • Die Schmerzen sind von anderen Symptomen, zum Beispiel einer Rötung der betroffenen Stelle oder einer Beeinträchtigung des Allgemeinzustands, begleitet.

Behandlung

Konservative Therapie:

Folgende konservative Therapien sind möglich:

  • Aufklärung
  • Beruhigung des Kindes
  • Schmerzlindernde Salbe
  • Massagen der betroffenen Stelle
  • Wärmeflasche oder Kühlpad

Ein entscheidender Bestandteil der Therapie stellt die sorgfältige Aufklärung der Kinder und der Eltern über die gute Prognose dar. Wachstumsschmerzen sind harmlos und selbstlimitierend, eine Therapie ist in der Regel nicht nötig.

Schmerzlindernde Salben und Massagen der betroffenen Stelle können die Schmerzen reduzieren. Zusätzlich kann individuell eine Wärme- oder Kälteanwendung hilfreich sein.

Sollten die oben genannten Maßnahmen nicht zu einer ausreichenden Linderung der Schmerzen führen, können Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) angewandt werden. Allerdings sollte dies die Ausnahme darstellen, eine regelmäßige Einnahme ist nicht zu empfehlen.

 

FAQs

Wachstumsschmerzen sind stechende Schmerzen, die typischerweise bei Kindern zwischen 3 und 12 Jahren abends oder in der Nacht auftreten. Meist schmerzen die Beine, vor allem der Bereich um das Knie. Die betroffene Seite wechselt häufig.

Das Wichtigste ist, dass Sie ihr Kind beruhigen und ihm gut zureden. Wachstumsschmerzen sind harmlos und verschwinden tagsüber wieder. Eine schmerzlindernde Salbe kann die Schmerzen reduzieren. Auch eine Massage der betroffenen Stelle, eine Wärmflasche oder ein Kühlpad können hilfreich sein.

Sobald Sie sich unsicher sind, dass es sich tatsächlich um Wachstumsschmerzen handelt, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Gegen Wachstumsschmerzen spricht:

  • Die Schmerzen können punktuell lokalisiert werden und/oder betreffen ausschließlich ein Gelenk.
  • Die Schmerzen betreffen konstant die gleiche Seite.
  • Die Schmerzen treten auch tagsüber bei körperlicher Belastung auf.
  • Die Schmerzen sind sehr stark.
  • Die Schmerzen sind von anderen Symptomen, zum Beispiel einer Rötung der betroffenen Stelle oder einer Beeinträchtigung des Allgemeinzustands, begleitet.

Nein, Wachstumsschmerzen sind harmlos und verschwinden nach dem Ende des Wachstums von selbst. Eine Therapie ist nicht nötig.

Sollten Sie noch weitere Fragen haben oder einen Termin bei uns vereinbaren wollen, zögern Sie nicht uns unter der Telefonnummer 0761 7077300, per E-Mail info@orthozentrum-freiburg.de oder über unser Kontaktformular zu kontaktieren. Gerne können Sie auch über die Online-Plattform www.doctolib.de oder über die Doctolib App einen Termin buchen.

dr jan m pestka

Spezialist für Kinderorthopädie in Freiburg

Priv.-Doz. Dr. med. Jan M. Pestka

  • Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Freiburg
  • Osteologie
  • Minimal invasive/konservative Wirbelsäulentherapie