Définition
Im Rahmen einer Infiltration werden eine oder mehrere Substanzen in eine Körperregion injiziert, z.B. in Sehnen, Muskeln, Gelenke oder nahe der Wirbelsäule. Durch die gezielte Applikation in schmerzende Bereiche kommt es zu einer raschen und effektiven Schmerzlinderung. Ein weiterer Vorteil durch die lokale Anwendung ist das fehlende Auftreten von systemischen Nebenwirkungen. Es existieren verschiedene Substanzen, die bei einer Infiltration verwendet werden können und je nach Krankheitsbild individuell ausgewählt werden. Am häufigsten werden lokale Betäubungsmittel (Lokalanästhetika) in Kombination mit Kortison eingesetzt. Andere Substanzen, die verwendet werden können, sind Hyaluronsäure, Eigenblut (PRP) und Traumeel®.
Mode d'action
Infiltrationen haben je nach verwendeter Substanz folgende Effekte auf den Körper:
- Lokale Betäubungsmittel (Lokalanästhetika): Linderung von Schmerzen
- Kortison: Hemmung von Entzündungsprozessen
- Hyaluronsäure: Verbesserung der Gleitfähigkeit im Gelenk
- Eigenblut (PRP): Anregung von Selbstheilungsprozessen im Körper
- Traumeel®: Linderung von Schmerzen, Hemmung von Entzündungsprozessen
Lokale Betäubungsmittel führen rasch zu einer Schmerzlinderung. In Kombination mit Kortison kommt es zusätzlich zu einer Entzündungshemmung. Mit den typischen gefürchteten Nebenwirkungen von Kortison (Gewichtszunahme, Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker) ist durch die lokale und kurzfristige Anwendung nicht zu rechnen.
Hyaluronsäure ist einer der Hauptbestandteile von Bindegewebe und Gelenkflüssigkeit. Sie dient als künstliche Gelenkflüssigkeit und verbessert somit die Gleitfähigkeit des Gelenks.
Eine weitere Substanz ist Eigenblut, das Selbstheilungsprozesse im Körper anregen soll. Eigenblut (PRP) wird oft in Kombination mit Hyaluronsäure bei Gelenkinfiltrationen angewandt.
Traumeel® ist ein homöopathisches Heilmittel, das pflanzliche Wirkstoffe, wie Johanniskraut, Kamille und Ringelblume, enthält.
Domaines d'application
Infiltrationen werden bei einer großen Bandbreite an orthopädischen Erkrankungen eingesetzt. Hierzu zählen insbesondere akute und chronische Schmerzen, bei denen die konservative Therapie bisher keine zufriedenstellenden Ergebnisse erbracht hat. Dabei werden Infiltrationen nie als alleinige Schmerztherapie, sondern nur in Kombination mit weiteren Therapiemaßnahmen eingesetzt.
Infiltrationen werden u.a. bei folgenden orthopädischen Erkrankungen eingesetzt:
- Gelenkschmerzen
- Schultergelenk: z.B. bei Impingement-Syndrom, Schmerzen der Bizepssehne, Schultersteife
- Hüftgelenk: z.B. bei Bursitis trochanterica
- Maux de dos
- Facettengelenksarthrose (Facetteninfiltration)
- ISG-Syndrom (ISG-Infiltration)
- Bandscheibenvorfall (Periradikuläre Therapie)
- Arthrose
- Schmerzhafte Muskelverspannungen
- Schmerzen an Sehnen
Facetteninfiltration:
Im Falle einer Facettengelenksarthrose, einem Gelenkverschleiß der kleinen Zwischenwirbelgelenke, kann eine Facettenblockade zur deutlichen Schmerzlinderung beitragen. Hierbei wird eine Schmerzbehandlung der Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenke) und ihrer näheren Umgebung durchgeführt. Medikamente werden nach örtlicher Betäubung kontrolliert durch ein bildgebendes Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen zielgenau an die Facettengelenke gespritzt. Da häufig Facettengelenk verschiedener Höhen der Wirbelsäule betroffen sind, können mehrere Injektionen notwendig sein.
ISG-Infiltration:
Bei anhaltenden Schmerzen des Iliosakralgelenks und erfolgloser Schmerz- und Physiotherapie kann die lokale Infiltration von schmerz- und entzündungshemmenden Präparaten in Gelenknähe oder auch direkt in das Gelenk eine Besserung der Beschwerden bringen.
Periradikuläre Therapie:
Im Rahmen eines Bandscheibenvorfalls kann in besonders schlimmen Fällen eine periradikuläre Therapie durchgeführt werden, bei der Schmerzmittel nahe der gereizten Nervenwurzel injiziert werden.
Déroulement du traitement
Infiltrationen finden in den allermeisten Fällen ambulant und ohne Narkose statt. Eine Sitzung dauert je nach Krankheitsbild mit Vor- und Nachbereitung zwischen 20 und 40 Minuten. In der Regel sind zwei bis vier Sitzungen notwendig, um eine langfristige Schmerzlinderung zu erzielen.
Nach einer gründlichen Desinfektion und einer anschließenden örtlichen Betäubung kann die Infiltration beginnen. Die Applikation der Nadeln erfolgt zielgenau mithilfe einer Computertomografie, eines Röntgens oder eines Ultraschalls. Dabei wird steriles Einmalbesteck verwendet, um Infektionen zu vermeiden. Insbesondere bei Infiltrationen von Gelenken ist Sterilität unerlässlich, da das Immunsystem dort sehr schwach ausgeprägt ist.
Hinsichtlich der verwendeten Substanzen kann festgehalten werden, dass Lokalanästhetika mit oder ohne Kortison insbesondere bei Schmerzen und Reizungen verwendet werden. Hyaluronsäure wird vornehmlich im Rahmen von einer Arthrose angewandt und Traumeel® vor allem bei schmerzhaften Zuständen von Sehnen oder der Muskulatur. Mithilfe der dünnen Nadeln kann die ausgewählte Substanz in die betroffene Körperregion injiziert werden. Nach der Infiltration sollten Sie zur Beobachtung noch etwa eine halbe Stunde in unserer Praxis bleiben.
Effets secondaires
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken können sein:
- Schmerzen an der Einstichstelle
- Blutergüsse
- Selten: Infektionen
Normalerweise handelt es sich bei einer Infiltration um einen sicheren und nebenwirkungsarmen Eingriff. Bei Schmerzen, die nach der Behandlung an der Einstichstelle auftreten, können Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) eingenommen werden. In seltenen Fällen kann es zu Infektionen kommen.