Anatomy & Function

Patella ist der lateinische Name für die Kniescheibe. Als Bestandteil des Kniegelenks schützt der kleine, flache Knochen zwischen Ober- und Unterschenkel das Kniegelenk und erleichtert dessen Bewegungsabläufe. Als Ansatzstelle für die Sehne des großen Oberschenkelmuskels (Quadrizeps, Musculus quadriceps femoris) ermöglicht sie die problemlose Kraftübertragung von der vorderen Oberschenkelmuskulatur über die Patellasehne (Ligamentum patellaeauf das Schienbein. Die Patellasehne setzt am unteren Ende der Kniescheibe, der Patellaspitze, an und zieht zum Schienbeinknochen.

Das Patellaspitzensyndrom, auch Springerknie oder englisch Jumper’s Knee genannt, beschreibt die schmerzhafte Reizung der Patellasehne an ihrem Ansatzpunkt an der Kniescheibe. Wie der Name bereits verrät, ist diese Pathologie vor allem mit repetitiven und intensiven Sprungbewegungen assoziiert, da insbesondere die auf den Sprung folgende Landung und Abfederung eine maximale Belastung für die Patellasehne darstellen. Demnach ist diese Erkrankung in sprungintensiven Sportarten (z.B. Hochsprung, Weitsprung, Volleyball, Basketball) weit verbreitet und zählt zu den häufigsten Gründen für Arztbesuche in diesem Bereich.

Symptoms & Complaints

Anzeichen für ein Patellaspitzensyndrom können sein:

  • Belastungsabhängige Schmerzen an der Unterseite der Kniescheibe
  • Druckschmerz an der Unterseite der Kniescheibe
  • Movement restrictions

Typische Symptome des Patellaspitzensyndroms sind ziehende Schmerzen im unteren Bereich der Kniescheibe, die anfangs insbesondere nach einer intensiven Belastung auftreten. Bei fortschreitender Erkrankung können die Beschwerden bereits zu Beginn einer Belastung vorhanden sein. Im Verlauf sind Ruhe- und Dauerschmerzen bis hin zum Einriss der Patellasehne möglich.

Bei Ausübung von Druck auf die Unterseite der Kniescheibe können die Schmerzen reproduziert werden. Je nach Ausmaß der Erkrankung kann die Bewegungsfähigkeit des Kniegelenks durch die Schmerzen zusätzlich eingeschränkt sein.

Causes

Ursachen für ein Patellaspitzensyndrom sind u.a.:

  • Überbelastung, z.B. durch zu intensives Training, Übergewicht
  • Fehlbelastung, z.B. durch falsches Schuhwerk, ungünstige Sprung- oder Lauftechnik
  • Fehlstellungen der Kniescheibe, der Beinachse oder der Füße
  • Muscular imbalances

Ein Patellaspitzensyndrom kommt insbesondere durch Über- und Fehlbelastungen der Patellasehne zustande. Typische Ursachen sind eine übermäßig hohe Belastungsintensität beim Training, falsches Schuhwerk oder eine ungünstige Sprung- und/oder Lauftechnik.

Weiterhin können angeborene oder erworbene Fehlstellungen der Kniescheibe (z.B. Hochstand der Patella oder eine seitliche Abweichung) zu einer erhöhten Spannung der Patellasehne führen und damit das Risiko für die Entwicklung einer schmerzhaften Reizung in diesem Bereich steigern.

Auch eine einseitig geschwächte oder verkürzte Oberschenkelmuskulatur bzw. ein Ungleichgewicht zwischen vorderer und hinterer Oberschenkelmuskulatur begünstigt durch den verstärkten Zug auf der Patellasehne das Entstehen einer chronischen Reizung.

Diagnosis

Unser zertifizierter Sportarzt Dr. med. Tarek Schlehuber wird Sie in einem ausführlichen Gesprächbezüglich Ihrer Beschwerden befragen. Dabei sind u.a. die Dauer und das Ausmaß der Beschwerden von Bedeutung. Anschließend findet eine gründliche körperliche Untersuchung statt, in der der Fokus auf das Kniegelenk, die Oberschenkelmuskulatur und insbesondere die Kniescheibe gelegt wird. Typischerweise kann im unteren Bereich der Kniescheibe ein Druckschmerz ausgelöst werden. In der Regel reichen die Anamnese und die körperliche Untersuchung bereits zur Diagnosestellung aus. Eine Ultraschalluntersuchung kann die Verdachtsdiagnose ggf. weiter erhärten.

Zum Ausschluss anderer Erkrankungen können bildgebende Verfahren, beispielsweise eine Röntgen- oder eine Kernspinuntersuchung, zum Einsatz kommen.

Treatment

Das Ziel der Behandlung besteht in der Schmerzlinderung und der Wiederherstellung der ursprünglichen Belastbarkeit und Beweglichkeit des Kniegelenks. Dazu reichen in den allermeisten Fällen konservative Therapiemaßnahmen aus. Eine Operation ist nur selten sinnvoll und notwendig.

Conservative therapy:

The following conservative therapies are available:

  • Protection
  • Kälte- und Wärmebehandlungen
  • Painkiller
  • Physiotherapy

Die Patellasehne sollte bis zum Abklingen der Beschwerden weitestgehend entlastet werden. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei um einen Zeitraum von einigen Wochen. Dies kann jedoch von Person zu Person variieren. Während dieser Zeit sollte auf sogenannte High-Impact-Sportarten, die mit einer hohen Belastung der Kniegelenke einhergehen, verzichtet werden. Anstatt dessen können in Absprache mit Ihrem/-r Arzt/Ärztin gelenkschonende Sportarten, wie Radfahren oder Schwimmen, betrieben werden.

Bei akuten Schmerzen können Kühlpads, mit einem Küchenhandtuch umwickelt, auf die betroffene Stelle aufgelegt werden. In einigen Fällen empfinden Betroffene auch die Anwendung von Wärme (z.B. in Form von Wärmeflaschen) als wohltuend.

Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) tragen nicht nur zur Schmerzlinderung, sondern auch zur Entzündungshemmung bei. Die Einnahme von Schmerzmitteln stellt jedoch allenfalls eine vorübergehende Lösung dar und sollten keinesfalls langfristig erfolgen. Entzündungshemmende Salben können mehrmals täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.

Unerlässlich ist eine Physiotherapie, bei der der Fokus auf der Kräftigung und Dehnung der Oberschenkelmuskulatur liegt. Zusätzlich sollen bestehende Ungleichgewichte der Muskulatur korrigiert und Fehlstellungen, zum Beispiel mittels Einlagen, ausgeglichen werden.

Nach gründlicher physiotherapeutischer oder ärztlicher Anleitung könne Sie die folgenden Übungen regelmäßig zuhause durchführen. Sollten bei den Übungen Schmerzen auftreten, halten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem/-r Physiotherapeuten/-in.

  • Dehnung der Oberschenkelvorderseite: Stellen Sie sich mit beiden Beinen hüftbreit hin und halten Sie sich mit der linken Hand an einer Wand oder einem Geländer fest. Umfassen Sie nun mit der rechten Hand den rechten Fuß und führen Ihn so weit wie möglich zum Gesäß. Dabei sollten Sie eine Dehnung im vorderen Bereich des Oberschenkels spüren, welche jedoch nicht schmerzhaft sein sollte. Halten Sie diese Position für rund 30 Sekunden. Wiederholen Sie diese Übung einige Male auf beiden Seiten.
  • Kräftigung der Oberschenkelvorderseite (Kniebeuge): Zur Kräftigung der vorderen Oberschenkelmuskulatur können Sie eine klassische Kniebeuge durchführen. Stellen Sie sich hüftbreit hin und beugen Sie nun Ihre Kniee, bis Ihre Oberschenkel parallel zum Boden sind. Diese Position können Sie für einige Sekunden halten. Wiederholen Sie die Übung.
  • Dehnung der Oberschenkelrückseite (Rumpfbeuge): Ein Gleichgewicht zwischen der Oberschenkelvorder- und -rückseite ist essenziell für ein optimales Zusammenspiel der Muskulatur, weshalb Sie die Dehnung und Kräftigung der Oberschenkelrückseite nicht vernachlässigen sollten. Dazu stellen Sie sich mit geschlossenen Beinen hin. Die Beine bleiben gestreckt, während Sie sich langsam nach vorne in Richtung Boden beugen. Sie sollten eine nicht schmerzhafte Dehnung in der Rückseite Ihrer Oberschenkel spüren. Wenn Sie können, legen Sie die Hände auf dem Boden ab. Alternativ lassen Sie Ihre Hände in der Luft hängen.
  • Kräftigung der Oberschenkelrückseite (Glute Bridge): Legen Sie sich dazu auf den Rücken und stellen Sie die Füße hüftbreit auf. Die Arme liegen seitlich neben Ihrem Körper. Spannen Sie vor der Ausführung der Übung bewusst Ihren Bauch und Ihr Gesäß an. Drücken Sie nun Ihr Becken hoch. In der oberen Position sollten sich Ober- und Unterschenkel in einem 90-Grad Winkel zueinander befinden. Der Rumpf, das Gesäß und die Oberschenkel bilden eine gerade Linie, während Kopf und Hals locker auf dem Boden aufliegen. Wiederholen Sie diese Übung einige Male.

Bei unzureichender Besserung trotz der oben genannten Maßnahmen können darüber hinaus eine Injektionstherapie oder eine Stoßwellentherapie in Erwägung gezogen werden.

FAQs

Um die Erkrankungsdauer so kurz wie möglich zu halten, wird von Ärzten und Ärztinnen generell das vorübergehende Einhalten einer Sportpause empfohlen. Während dieser Zeit können jedoch sogenannte Low-Impact-Sportarten, wie Schwimmen oder Radfahren, die mit einer sehr geringen Belastung des Kniegelenks verbunden sind, durchgeführt werden. Sobald die Beschwerden nach einigen Wochen abgeklungen sind, kann das Trainingspensum schrittweise wieder gesteigert werden. Wird verfrüht mit Sprung- oder Laufsportarten begonnen, riskieren Sportler und Sportlerinnen ein erneutes Auftreten der Beschwerden.

Zuhause können Sie bei akuten Schmerzen kurzfristig Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) einnehmen. Zusätzlich können Sie ein Kühlpad, mit einem Küchenhandtuch umwickelt, auf die betroffene Stelle auflegen. Um die Patellasehne weitestgehend zu entlasten, sollten Sie auf sprung- und laufintensive Sportarten verzichten. Für die Abheilung dieser Erkrankung sind die Stärkung und die Dehnung der Oberschenkelmuskulatur essenziell. Die oben beschriebenen Übungen können Sie in Absprache mit Ihrem/-r Physiotherapeuten/-in durchführen.

Konservative Behandlungsmaßnahmen führen bei einem Patellaspitzensyndrom in der Regel innerhalb einiger Wochen zum Therapieerfolg. Die exakte Dauer der Behandlung hängt von vielen Faktoren ab und kann sich teilweise über Monate erstrecken.

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dr tarek schlehuber

Specialist for sports orthopedics in Freiburg

Tarek Schlehuber, MD

  • Specialist for orthopedics and trauma surgery in Freiburg
  • Head Physician Sports Orthopedics Loretto Hospital
  • Certified knee surgeon of the DKG
  • Certified arthroscopist of the AGA
  • Sports doctor of the GOTS
  • Manual medicine / chiropractic
  • Team doctor Bahlinger SC / Cooperation doctor EHC